*** Dies ist die Webpräsenz der KMK-Unterarbeitsgruppe zu OER-Qualität, in der auch Mitglieder der länderübergreifenden AG der OER-Repositorien und OER-Infrastruktur vertreten sind. ***

Dem Thema der Qualität von OER kommt eine besondere Bedeutung zu, da dieses nicht nur sehr komplex ist, sondern für die Awareness bzw. Akzeptanz, als auch für das Sharing und die Verbreitung von OER eine wichtige Grundlage darstellt. Der Öffnungsaspekt von OER stellt zudem als ein selbstregulierendes Element bezogen auf die wissenschaftliche Reputation bereits einen guten Hebel für die Sicherung der Qualität dar, der durch ein entsprechendes Qualitätskonzept noch grundlegender unterstützt werden sollte. Zudem bietet die Frage nach der Qualitätssicherung von OER im Hochschulbereich die Möglichkeit, sich klar von allgemeinpopulären Inhaltsplattformen wie YouTube oder ähnlichen Angeboten abgrenzen zu können. Auch wenn die Qualitätsfrage von OER im Hochschulbereich recht komplexe Herausforderungen berührt, so ist sie doch gerade für die bereits erwähnte Akzeptanz beim Content-Sharing unerlässlich. Im Übrigen besteht hier im Hochschulbereich gegenüber dem schulischen Sektor Nachholbedarf.

Um sich mit diesen Herausforderungen vertiefender auseinandersetzen zu können, wurde in der Sitzung der KMK-AG Digitalisierung vom Juni 2019 in Marburg ein Handlungsfeld zur Qualitätssicherung von OER vereinbart. Ende 2019 hat sich eine entsprechende Unterarbeitsgruppe gebildet, die sich Anfang 2020 erstmalig in einer Präsenz-Sitzung und nachfolgend in virtuellen Sitzungen abgestimmt hat. Im Rahmen dieser Sitzungen wurde zunächst ein gemeinsames Verständnis und eine Systematisierung auf Basis der bereits in den beteiligten Ländern bestehenden Vorarbeiten zu OER-Qualität erarbeitet, welche die Grundlage für die Präsentation der Unterarbeitsgruppe bei der für das Frühjahr 2020 angedachten KMK-AG-Sitzung in Mainz bildeten.

Die Unterarbeitsgruppe setzte sich im ersten Jahr aus Teilnehmer*innen der Länder Niedersachsen, Bremen und Hamburg zusammen. Neben den ministeriellen bzw. behördlichen Vertreter*innen waren seitens der Landesinitiativen Kolleg*innen von HIS-HE für das OER-Portal Niedersachsen, Kolleg*innen der Uni Bremen sowie Kolleg*innen der HAW Hamburg und des Multimedia Kontor Hamburg für die Hamburg Open Online University (HOOU) in der Unterarbeitsgruppe vertreten. Ende 2020 erweiterte sich die Unterarbeitsgruppe um Kollegen aus der Virtuellen Hochschule Bayern (vhb) und des Zentralen Repositoriums für Open Educational Resources der Hochschulen in Baden-Württemberg (ZOERR).

In den bisherigen gemeinsamen Überlegungen und Ausarbeitungen hat sich die Unterarbeitsgruppe vor allem auf die bereits bestehenden Vorerfahrungen und Konzepte hinsichtlich einer Qualitätssicherung von OER in den beiden Hochschulinitiativen der HOOU aus Hamburg und des OER-Portals Niedersachsen sowie auf die Expertise aus Bremen hinsichtlich OER im Schulbereich bezogen.

Dabei unterscheidet die Arbeitsgruppe zunächst zwischen drei Ebenen der Qualitätssicherung:

  1. der systemischen (Welche Rahmenbedingungen werden geschaffen?),
  2. der prozessualen (Wie wird durch begleitende Maßnahmen der Qualifizierung und des Supports Qualität gefördert?),
  3. und der inhaltlichen Qualitätssicherung.

In Bezug auf die inhaltliche Qualitätssicherung, die im Fokus der gemeinsamen Arbeitsgruppentätigkeit steht, differenziert die Arbeitsgruppe wiederum zwischen einer fachlichen und einer überfachlichen Qualitätssicherung. Hinsichtlich der überfachlichen Qualitätssicherung liegen durch die HOOU-Initiative in Hamburg Konzeptionen aus einer Meta-Studienanalyse von OER-Qualitätskriterien vor, auf deren methodischer Grundlagen ein erstes reduziertes und pragmatisch anwendbares Kriterien-Set fortentwickelt worden ist. Auch im OER-Portal Niedersachsen liegen Konzeptionen für die Qualitätssicherung vor, so dass diese beiden Vorleistungen eine gewisse Grundlage für einen noch zu erarbeitenden, länderübergreifend abgestimmten Qualitätsrahmen bilden könnten. Ein solcher Qualitätsrahmen muss durch Impulse weiterer Initiativen ergänzt und hinsichtlich seiner praktischen Anwendbarkeit kritisch reflektiert werden, um ausreichend Freiheitsgrade für länderspezifische Ausprägungen gewährleisten zu können. Auf der Ebene der fachlichen Qualitätssicherung sind Konzepte u.a. von Peer2Peer-Reviews, die Einbindung von Fachgesellschaften oder selbstverpflichtende Kriterienlisten im Fokus der ersten Betrachtungen. Diesen soll in der weiteren Arbeitsgruppentätigkeit vertiefend nachgegangen werden.

Und um diese gemeinsamen und vertiefenden Überlegungen und Ausarbeitungen auf einer breiteren länderübergreifenden Ebene weiterentwickeln zu können, ist die Unterarbeitsgruppe offen und dankbar für die Mitwirkung und Beiträge von Vertreter*innen weiterer Länder.

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